Döbling: Parkpickerl Bürgerumfrage vorgezogen
Laut ORF vom 4.Oktober 2016, wird die Döblinger Bürgerumfrage zum Parkpickerl Anfang November durchgeführt weden. Warum die Eile? Warum nicht abwarten, bis sich der Anfangsrummel gelegt hat und die Parkplatzsituation im Bezirk wieder normalisiert hat?

Genügt es nicht, dass die "unabhängigen" Medien, insbesondere die Bezirkszeitung, die bis jetzt trotz Ersuchens noch kein Interesse für die Argumente der Pickerlgegner gezeigt hat, massiv die Argumente der ROT/GRÜNEN getrommelt haben?

Vielleicht allerdings ist dort das Interesse nicht so sehr den Bedarfen der Wirtschaftstreibenden zugeneigt, sondern mehr ideologisch begründet? Das mag zwar die Motive ehren. Ob es auch Sinn macht?

Es gibt eine Reihe von Argumenten für und wider Parkpickerl in Döbling. Nur ist es halt so, dass die Pro Argumente der Forderung nach einem privaten Parkplatz auf öffentlichem Gut dienen.

Die Argumente dagegen kommen von der überwiegenden Mehrheit der davon passiv Betroffenen. Alle die Dienstleistungen und Lieferungen erhalten oder erbringen. Alle die im Bezirk arbeiten, Dienstnehmer genauso wie Unternehmer. Und viele Berufsgruppen, wie Lehrer und Lehrerinnen, Kindergärtnerinnen, Krankenschwestern, Masseuren, und vor allem jene, die keine gute öffentliche Anbindung oder aber einen eigenen Parkplatz haben. Alle auch die Besuche empfangen wollen, wie die vielen Bewohner von Senioreneinrichtungen in Döbling.

In der Sitzung der Bezirksvertretung wurde vom Bezirksvorsteher berichtet, dass 290 Bürger sich vehement bei ihm für ein Parkpickerl eingesetzt haben. Das sind 0,8 Prozent von im Bezirk ca. 35.000 Kfz Besitzern. Was für ein Ungeleichgewicht!

Und dennoch wird diesen mit dem Vorziehen einer Umfrage entgegengekommen? Entgegen dem in der ersten Sitzung der Bezirksverkehrskommission angedachten Termin im Februar 2017? Eine Umfrage, die ein völlig verzeichnetes Bild abgeben muss, weil die Einführung in Währing natürlich noch eine Zeit lang nachwirkt.

Das ist nicht verständlich. ROT/GRÜN hat sich schon öffentlich so positioniert, dass auch durch eine frühere Einführung des Parkpickerls in Döbing für die bürgerlichen Parteien politisch nichts mehr zu gewinnen ist. Nur zu verlieren.

Jene schweigende Mehrheit nämlich, die sich entweder noch nicht betroffen fühlt, oder die sowieso alles über sich ergehen läßt ohne aufzubegehren aber danach allen anderen die Schuld zuschiebt. Zu verlieren ist aber auch das Vertrauen der Menschen in das Lösungspotential für anhaltende Verbesserungen.

Das Pickerl in jedem einzelnen Bezirk in Wien gehört jedenfalls nicht zu den sinnvollen Maßnahmen, die sich die Büger erwarten dürfen und stellt schon gar keine Verbesserung der Parkplatzsituation dar. Die Nachbarschaftsparkplätze in den Innenstadtbezirken beweisen das.

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