Schutzzonen oder Immobilienhype
Immer wieder Aufregung in den Heurigenorten, Cottagelandschaften, innerstädtischen Jugendstilensembles und bei Grünanlagen. Die teils barbarische Verbauung gewachsener Strukturen und historischer Plätze ruft immer öfter den Widerstand der Bevölkerung hervor. Die Stadtpolitiker unterwerfen sich hingegen den Anforderung der Immobilienverwerter und haben zudem den Bauhype mit dem Ruf nach überbordender Wohnverbauung noch zusätzlich angeheizt.

Schutzzonen
Schutzzonen dienen dem Ensembleschutz. Die Bauordnung sieht vor, historische Gebäudezeilen oder Plätze zu bewahren. Mit Hilfe deren §85 hingegen werden aber die Wiener Schutzzonen systematisch vernichtet.

Sollte ein Bauwerk verfallen, was immer wieder passiert - warum eigentlich ? - dann kann mitten in ein bestehendes Ensemble frei nach Wunsch gebaut werden. Ein Unding sondersgleichen.

Bauordnung
Schutzzonen sind 1973 in die Bauordnung gekommen, um zusammenhängenden Ensembles oder größeren schützenswürdigen Bereichen, Schutz vor Immobilienspekulation und Barbarei im Umgang zu gewährleisten.
Die spätere Änderung des §85, in den ein Absatz eingefügt wurde, ermöglichte bei sinnentleerter Auslegung, die Errichtung jedweden Bauwerkes mit beliebiger Fassadengestaltung. Das ist eigentlich Schwachsinn aber gängige Praxis der Magistratsabteilung 19 bei der Beurteilung eines Bauansuchens.

Damit könnte der Paragraph ersatzlos gestrichen werden und es wäre kein Unterschied zu merken.
Die Schutzzonen hingegen werden ausgehöhlt und ihres Sinnes beraubt.

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