Hausbesetzer – Aktivisten
Die Bezeichnung „Aktivisten“ für Einbrecher und Defraudanten ist nicht mehr nur ein Privileg des ORF. Es hat sich zum Lieblingswort vieler Medien gemausert, wenn es darum geht, die mit Gewalt vorgenommene Besetzung von Eigentum, was eigentlich Raub und somit ein Verbrechen ist, verbal zu behübschen.

Bereits bei der Besetzung des Hauses in der Lindengasse 60-62 im vergangenem Monat hat sich die sonderbare Behandlung für Rechtsbrecher, die sich um keinerlei Regeln des Zusammenlebens in unserer Stadt und um das Eigentum anderer kümmern, negativ bemerkbar gemacht.

Begonnen mit der Polizei, die „keinen Bedarf für ein Einschreiten“ sieht, wenn offensichtlich Einbrecher in ein nicht durchgehend bewohntes Objekt eindringen und die Eigentümer nicht sofort explizit ein Einschreiten verlangen, bis hin zu den Eigentümern selbst, in diesem Fall richtiger WEise die BUWOG , die vermutlich aus Parteiräson zögerte, die sofortige Räumung zu veranlassen, bietet sich ein seltsames Amalgam von Unrechtsraum, der zu den schönsten Hoffnungen Anlass gibt.

Gelten Wohnungseinbrecher bald auch als Aktivisten?

Demnächst werden dann vielleicht auch Wohnungen, deren Besitzer sich gerade im Urlaub befinden und daher gar nichts wissen davon, dass „Aktivisten“ bei ihnen eingezogen sind, auf einen Polizeieinsatz warten dürfen, weil man ja nicht wissen kann, ob die Wohnungsbesitzer nicht vielleicht mit den Anliegen der Einbrecher sympathisieren könnten.

Das sind unzumutbare Zustände, die vielen weiteren Verbrechen Tür und Tor öffnen.

„Währet den Anfängen“, darf man in solchen Fällen da ganz theatralisch sagen, denn wenn nicht schon so gravierende Vergewaltigungen des Eigentumsrechtes geahndet werden, dann kann das ja hurtig weiter gehen mit der Missachtung aller Regeln des Zusammenlebens und unter Anwendung von faktischer Gewalt.

Die Früchtchen der 68-er“

Was sind das für Menschen, die sich, wie sie sagen mehr davor fürchten keine „Freiräume mehr zu haben“, als vor der Polizei? Was sind das für Menschen, die lieber anderen etwas wegnehmen, als selbst etwas zu schaffen?

Es ist offensichtlich die Brut des „laissez fair“, der ständigen Nachsicht mit rücksichtlosen Egomanen, die meinen ihren persönlicher Anspruch mit Hilfe einer völlig verkorksten Gesellschaft in eine Bereicherung ihres Daseins umformen zu dürfen.

Menschen, die schon mit Hilfe antiautoritärer Erziehung zur völligen Rücksichtslosigkeit gegenüber ihren Mitmenschen aufwachsen gelassen wurden, denn Erziehung kann man das ja nicht wirklich nennen.

Neuerliche Hausbesetzung

Nur drei Tage nach der zögerlich vorgenommenen Räumung der Lindengasse wird nun das Haus Westbahnstrasse 13 von den gleichen Usurpatoren besetzt.

Wieso befinden sich diese Gesetzesbrecher nicht in Haft und sehen einer Verurteilung entgegen? Wieso wird ihnen die Möglichkeit geboten erneut Straftaten zu begehen? Besteht hier nicht der Haftgrund der Wiederholungstäterschaft?

Was ist los mit unserem Exekutiv- und Rechtssystem? Kann sich jetzt jeder in den Besitz von Gütern anderer setzen ohne nicht sogleich die Ordnungskraft des Staates zu spüren zu bekommen?

Muss sich jetzt jeder selber schützen, der sich nicht dem Pöbel ausgeliefert sehen will? Leben wir noch in einem Rechtsstaat? Und werden nur mehr bürgerliche Menschen mit sofortiger Wirkung gemaßregelt, der Mob kann tun was ihm beliebt?

Anscheinend ist es nur aus einem Grunde so, dass sofortige Effizienz der Ordnungshüter in Kraft tritt: Wenn man in einer Kurzparkzone fünf Minuten überzieht.

Dann schlägt die Ordnungsmacht zu. Unbarmherzig und konsequent. Ist ja auch nötig, wenn man sich beim Zuschauen von Hausbesetzungen so verausgabt hat, dass wieder einmal der beamtete Ordnungsinn triumphieren kann.

Wie schreibt der Kurier heute so schön? „Zwei Beamte sind zur Absicherung an Ort und Stelle, die Lage wirkte in der Früh friedlich“. Na fein.

14.11.2011/Pfe

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